Dauerausstellung Landwirtschaft und Ernährung

Projekt Information

Ort
Deutsches Museum, München
Grösse
995 qm
Auftraggeber
Deutsches Museum, von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik (AdöR), München
Planungszeit
2013 – 2022
Leistungen

Architektenleistungen LPH 1–9

Grafische Gestaltung

Medienkonzeption

Medienplanung und Programmierung

Lebensmittelregal

Interaktive Exponate

Lichtplanung

Exponatpräsentation

Fotocredits
Die Photodesigner, Ken Schluchtmann, Berlin

Auf knapp 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche beschäftigt sich die Ausstellung „Landwirtschaft und Ernährung“ mit den Zusammenhängen von Gesellschaft, Pflanzenbau, Nutztierhaltung und Technik. Die Ausstellung ist für die Besucher:innen von zwei Seiten zugänglich, wodurch sich zwei Laufrichtungen durch die fünf Themenräume ergeben, in denen narrative Grafiken komplexe Themeninhalte auf anschauliche Weise vermitteln und Medienstationen sowie beeindruckende Dioramen ein breit gefächertes Publikum ansprechen. Soziale, wirtschaftliche und ökologische Themen sind wichtige Aspekte der Ausstellung. Ein interaktiv bedienbares Lebensmittelregal regt die Besucher:innen zu Gedankenimpulsen zum Thema Überfluss und Mangel in der modernen Welt an, während eine idyllische Almhütte symbolisch einem Feldhäcksler – der Wirklichkeit – gegenübergestellt wird.

Ausstellungsarchitektur und Farbgebung gliedern die Themenbereiche sinnvoll und ergeben im Zusammenspiel mit den wechselnden Tageslicht- und abgedunkelten Bereichen eine spannungsvolle Dramaturgie. Assoziationen von unregelmäßig fragmentierten Feldern aus Luftaufnahmen dienen als eine der gestalterischen Grundideen für die Oberflächengestaltung der Ausstellungsarchitektur. So ergibt sich ein topografisches Bild, welches die Feldmusterung in Form und Farbgebung aufnimmt.

Die zentrale Inszenierung in der Pflanzenbox ermöglicht einen Einblick in die Arbeitsschritte und eingesetzten Landmaschinen auf einem Weizenfeld über ein Jahr. Die seitlichen verspiegelten Wände, vergrößern den Eindruck ins „Unendliche“ und bringen die Weite der landwirtschaftlichen Flächen in das Museum.
Der von demografischen Entwicklungen abhängige Wandel in der Lebensmittelproduktion wird über Statistiken vermittelt. Gigantische Landmaschinen und Feldroboter stehen im Gegensatz zu idyllischen Vorstellungen vom Bauernhof.
Alle Themenbereiche sind geprägt von eigens für die Ausstellung entwickelten Infografiken und Illustrationen. Lebensechte Tiermodelle zeigen die wesentlichen Nutztiere der Tierproduktion in Deutschland.
Das Lebensmittelregal steht symbolisch für die Welt der Ernährung. Die Besucherinnen können sich an der dazugehörigen Medienstation in die Inhalte vertiefen. Das Regal reagiert über eine interaktive Lichtsteuerung auf die jeweiligen Themen.