Architektenleistungen LPH 1–9
Grafische Gestaltung
Medienkonzeption und Umsetzung
interaktive Exponate
Exponatpräsentation
03.07. – 30.12.2021
Die zweiteilige kulturhistorische Ausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ fand anlässlich des 500-jährigen Jubiläums des Wormser Reichstags statt, bei dem Martin Luther seine Widerrufsverweigerung formulierte. Im ersten Teil der Ausstellung stand die Frage nach der Kraft des freien Willens am Beispiel der Widerrufsverweigerung im Mittelpunkt. Der Mythos von Luthers Widerrufsverweigerung entstand unmittelbar nach dem historischen Ereignis und hat bis heute eine ungeheure Dynamik entwickelt. Eine auf den historischen Ausstellungsraum abgestimmte immersive Medieninszenierung führte in das Weltereignis Wormser Reichstag ein. Dieses wurde in vertiefenden Medienstationen genauer beleuchtet, sowohl durch eine Einbettung der Exponate in interaktive, thematische Karten und Modelle als auch durch Hands-On-Elemente, die den persönlichen und politischen Kontext von Luther und seinen Gegenspielern veranschaulichten. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf anschaulichen Statistikmodellen, die den mittelalterlichen Ort Worms darstellten. Der zweite Teil der Ausstellung fokussierte sich auf das Thema „Gewissensfreiheit“ und reflektierte anhand zahlreicher Beispiele die Entwicklungsgeschichte bis in die Gegenwart, während sie kritisch hinterfragt wurde. Neben den Exponaten bot der zweite Teil der Ausstellung vertiefende Informationen über Medienstationen sowie veranschaulichenden, assoziativen Modellbau. Eine interaktive „Gewissenswand“ erlaubte den Besuchenden, ihre persönlichen Ansichten und Gewissensentscheidungen symbolisch durch eine geheime Niederschrift unter UV-Licht zu teilen. Großformatige Wand- und Bodengrafiken mit geografischem Hintergrund sowie zeitgenössische Porträts boten vertiefende und ansprechende Hintergrundinformationen und beleuchteten die herausragenden Protagonisten der Entwicklung des Gewissensbegriffs.